Wer gedacht hat, zeitgenössische Musik sei eine Musik des angestrengten Stirnrunzelns, kann sich vom Duo Klexs angenehm überraschen lassen. Seit 2016 spielen und vermitteln Léa Legros- Pontal und Silke Strahl zeitgenössische Musik mit einer unschlagbaren Mischung aus Präzision und Unbeschwertheit. Sie haben Schalk und Ideen. Was klingt, wird auch sichtbar.
Eine Überraschung sind die beiden Instrumente: Bratsche und Saxophon könnten gegensätzlicher nicht sein. Zum Glück werden sie von zwei ganz
unterschiedlichen Persönlichkeiten gespielt, das macht die Einheit der Gegensätze noch wirkungsvoller. Die französische Bratschistin und die deutsche Saxophonistin lieben es, ihre eigenen sprachlichen und kulturellen Prägungen mit kritischem Geist und dadaistischer Phantasie so lange auszuloten, bis es kreativ funkelt. Diese Auseinandersetzung ist ihr Fundament.
Auf dieses Fundament bauen sie ihre Performances. Ihre künstlerische Arbeit mit zeitgenössischer und experimenteller Musik zeugt von Eigenwilligkeit, Ideenreichtum, Humor. Das macht ihre Interpretationen und Performances zu kleinen Gesamtkunstwerken. Es prädestiniert sie auch dafür, mit Kunstschaffenden aus anderen Sparten zusammenzuspannen.
Mit ihren Eigenarten und ihrer Akribie haben die Musikerinnen entdeckt, was sie zu sagen haben. Vor allem haben sie ein Gespür dafür entwickelt, wie sie es sagen können. Ob Werke von Dieter Ammann, Garth Knox, George Aperghis, Mauro Hertig oder Urban Mäder: Sie brechen mit Erwartungen, legen überraschende Tiefenstrukturen frei, machen Spass. Vor allem aber können sie Leute für experimentierfreudige Konzerte begeistern, die sich das zuvor nie hätten träumen lassen.
2019 erhielt das Duo den zweiten Preis des renomierten Wettbewerbs « Concours Nicati». Im selben Jahr wurden sie vom Kanton Luzern mit der selektiven Produktionsförderung ausgezeichnet.
www.duoklexs.com

 

Höreindrücke
Letter Piece No.5: Northern Cities – Matthew Shlomowitz (2020)
Projekt Geradeeben (2021)

Presse
Vorschau Projekt „Voix“ – Luzerner Zeitung (2020)
Artikel Concours Nicati – Klassik.com (2019)


Biographien Mitwirkende


Silke Strahl (*1988 – D)

Geboren 1988 in Bad Saulgau, genoss Silke Strahl im Alter von 9 Jahren ihren ersten Musikunterricht. Das Studium der elementaren Musikpädagogik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart begann sie 2008. Ab 2010 studierte sie zusätzlich klassisches Saxophon bei Nikola Lutz. Ein Erasmus Aufenthalt führte sie nach Luzern, wo sie den Instrumental-Bachelor und das Masterstudium “Interpretation of contemporary music“ bei Sascha Armbruster und Beat Hofstetter abschloss.
Silke ist in verschiedenen Ensembles tätig mit denen u.a. zeitgenössische Werke uraufführt oder interdisziplinäre Projekte verwirklicht. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die freie Improvisation. Hier steht sie unter anderem mit Urban Mäder, Hans- Peter Pfammatter, Linda Vogel oder ihrer festen Besetzung „Nachhall“ auf der Bühne. Ausserdem ist sie als Aushilfe in verschiedenen Orchestern und Ensembles, wie dem Sinfonieorchester Basel, der Kammerphilharmonie Graubünden, dem Collegium Novum, dem Hessischen Rundfunk Orchester oder dem Exorbitaten Kabinett, zu hören.. 2016 gewann sie den Edwin-Fischer-Anerkennungspreis und den Soundzz.z.zzz…z- Wettbewerb des Lucerne Festivals.
Ausserdem engagiert sie sich aktiv für die Luzerner Kulturszene, ist Teil des Kulturbrauerei-Kollektivs, sowie des Forum neue Musik und ist im Beirat von Other Music Luzern.
www.silkestrahl.com

LéaLegrosPontal (*1988–FR)

Geboren in Marseille in 1988, wohnt Léa Legros Pontal nun in Bern und ist freiberuflich tätig. Ihren Bachelor hat sie am Conservatoire Supérieur von Lyon 2012 mit Auszeichnung abgeschlossen. Ihre beiden Master « Performance » und « Orchestra » absolvierte sie an der Hochschule Luzern bei Isabel Charisius und Sylvia Zucker. Léas grosse Leidenschaft ist die Kammermusik, 2008-2009 studierte sie am Konservatorium von Paris in der Quartettklasse des « Quatuor Ysaÿe ». Fünf Jahre lang war sie Mitglied von einem Trio mit Flöte und Harfe.
Zurzeit konzertiert sie regelmässig mit dem Sinfonieorchester St. Gallen, dem Orchestre National du Capitole de Toulouse oder den Festival Strings Lucerne. Sie ist ausserdem Stimmführerin der Bratschen der Camerata Ataremac in Lausanne. Seit 2020 ist sie Mitglied des Berner Kammerorchesters (BKO).
Zeitgenössische Musik und Freie Improvisation sind zwei ihrer wichtigsten musikalischen Tätigkeiten. Während ihres Studiums in Lyon war sie in der Improvisationsklasse von Henri-Charles Caget et Jean-Marc Foltz. Léa arbeitete mit Garth Knox, Joëlle Léandre, Nils Wogram, Jacques Demierre, Lauren Newton und Gerry Hemingway, welche ihr weitere künstlerische Impulse gaben.
Seit ihrem Studium in Lyon hat Léa einen grossen Interesse für die Alte Musik und ihre Aufführungspraxis entwickelt. Während ihres ersten Master hat sie die Vertiefung bei der Minor Alte Musik gewählt, seither sammelt sie zahlreiche Erfahrungen in dem Bereich. Seit 2018 studiert sie Barockbratsche bei der Geigerin Sabine Stoffer am Konservatorium Bern. Sie tritt regelmässig mit Arpa Festante (DE) und Chiave d’Arco (CH) auf.
www.lealegrospontal.com


Kurt Laurenz Theinert (D)

Kurt Laurenz Theinert ist Fotograf und live auftretender Licht- und Medienkünstler. Seine „Visual Piano“ -Darbietungen werden weltweit in Toronto, Sao Paulo, London, Sydney, Berlin, New York und Singapur gezeigt. In seiner Arbeit konzentriert er sich auf visuelle Erfahrungen, die sich als Bilder auf nichts beziehen. Im Gegenteil, er strebt nach einer abstrakten, reduktiven Ästhetik, die ihn letztendlich – durch den Wunsch nach mehr Dematerialisierung – von der Fotografie zum Licht als Medium geführt hat. Mit Hilfe der Softwareentwickler Roland Blach und Philipp Rahlenbeck hat er auf MIDI-Keyboard-Basis ein „Bildinstrument“ (Visual Piano) geschaffen, mit dem er seine künstlerischen Absichten in Live-Performances umsetzen und Zeit mit Licht konfigurieren kann. Mit 360 ° Panorama-Projektion schafft er reine visuelle Musik – live, abstrakt und raumfüllend. Es gibt keine technische Verbindung zwischen Ton und Bild, um einen spontanen Dialog zwischen ihm und den Musikern zu ermöglichen. In seinen Kompositionen und Improvisationen öffnet er die statischen Eigenschaften seiner Projektionsräume zugunsten jener räumlichen Korrelationen, die in der Dynamik wahrgenommen werden können.
www.theinert-lichtkunst.de


Biographien Komponisten (Uraufführungen)


Nils Fischer (*1988 – D)

Nils Fischer ist Saxofonist, Bassklarinettist und Komponist mit einer Vorliebe für tiefe Frequenzen. Er bewegt sich in verschiedenen Stilrichtungen des Jazz. 1988 in Gelsenkirchen geboren, geniesst er ersten Saxofon- und Ensembleunterricht bei Andreas Krennerich an der Musikschule Germersheim. 2008 zieht es ihn zum Musikstudium nach Luzern. Besonders Urs Leimgruber, John Voirol, Reto Suhner, und Frank Möbus hinterlassen wichtige Spuren in seiner musikalischen Ausbildung. Im Juli 2013 schliesst er den „Master of Performance“, im Februar 2015 den „Master of Music Pedagogy“ und im Juli 2020 den „Bachelor Musik und Bewegung“ ab. Seine Working Band The Great Harry Hillman, für die er regelmässig komponiert, spielt seit 2009 wachsende Tourneen durch Europa und Asien. Im Frühjahr 2015 gewinnt das Quartett den ZKB – Jazzpreis im Moods (ZH). Nils Fischer ist Sideman u.a. bei Blaer, Zurich Jazz Orchestra, Degrees Above, Trio Libelle und Raphael Jost and lots of Horns“.
www.nilsfischer.ch

Nicolas Gurtner (*1991 – CH)

Nicolas Gurtner hat an der Musikhochschule Luzern einen Master in Performance mit Komposition im Minor wie auch einen Master in Pädagogik erworben und ist sowohl als aktiver Musiker wie auch als Lehrer tätig. Während des Studiums besuchte er Unterricht bei John Voirol, Nathanael Su und Urs Leimgruber (Saxophon), Roland Von Flüe (Flöte und Klarinette), Ed Partyka (Komposition und Arrangement) und arbeitete in Projekten und Meisterkursen u.a. mit Chris Wiesendanger, Hans Feigenwinter, Michael Abene, Oliver Leicht, Jacques Demierre, Nils Wogram und Heiri Känzig.
Er gewann ein Stipendium der Friedl-Wald-Stiftung. Bevor er an die Musikhochschule Luzern kam, hatte er die Chance, 4 Jahre lang bei Laurent Estoppey zu studieren, der ihn in das klassische und zeitgenössische Saxophonrepertoire einführte. Nicolas, der aus der Region Neuenburg stammt und sich begeistert der Improvisation widmet, ist neugierig auf jeden Musikstil und ganz allgemein auf jede Ausdrucksform. Er bezieht die Inspiration für seine Projekte aus seinem Wunsch, Neues zu entdecken. Als Teenager in Bands kam er auf den Geschmack des Komponierens. Nach ersten Erfahrungen im Duett, Trio und Quintett schrieb er u.a. zahlreiche Kompositionen für das Septett Earl Grey and Soul. Seit 2017 organisiert er zusammen mit dem Neuenburger Pianisten Jérôme Jeanrenaud die Konzertreihe Rencontres arrangées für die die beiden Musiker gemeinsam komponieren. Zusammen mit Florian Weiss (Posaune) schuf er Roentgenizdat – eine audiovisuelle Performance.
Als Sideman ist er hauptsächlich in den folgenden Formationen tätig: Paykuna (von bolivianischer Musik inspirierter Jazz), Mechanical Birds Factory (Jazz, Minimal Music), Benjamin Knecht Jazz Orchestra (Jazz, Big Band), NO’NET (melodic modern Jazz) und Despina and her Bee’s Knee’s (Swing, Rhythm’n’Blues, Fun!).
www.nicolasgurtner.com


Peter Conradin Zumthor (*1979-CH)

Peter Conradin Zumthor (1979) ist autodidaktisch ausgebildet und seit Jahren auf nationalen und internationalen Bühnen mit ungewöhnlicher und innovativer Musik präsent. Konzertreisen führten ihn in über ein Dutzend Länder. Er ist Initiant von zahlreichen nationalen und internationalen Projekten und Formationen. Sein Betätigungsfeld reicht von Uraufführungen Neuer Musik, Solokonzerten, Theatermusik, dem Komponieren architekturspezifischer Musik über Vertonung von Literatur bis hin zur reinen Improvisation. Aktuell enge Zusammenarbeiten mit den Komponisten Felix Profos und David Dramm, den Musikern Lucas Niggli, Christian Weber, Anna Trauffer, Fritz Hauser, Dominik Blum, Vera Kappeler, Achim Escher und Marek Otwinowski, Jürg Kienberger, Julian Sartorius sowie dem ukrainischen Schriftsteller Juri Andruchowytsch. 2009 erhielt er für die Erarbeitung seines Soloprogramms ein Werkstipendium des Kantons Graubünden.
www.kappelerzumthor.ch

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