Ein Elternhaus mit einem Keller voller Kartons. Dort stösst die Protagonistin auf unbekannte Relikte aus der Vergangenheit. Anhand der Hinterlassenschaft ihres Onkels Otto, der im Krieg verschollen ist, enthüllt sich ihr die nationalsozialistische Vergangenheit ihrer Familie. Eine schmerzliche Auseinandersetzung beginnt. Briefe, Fotos und Ottos Feldmütze werfen Schatten auf das Leben der späteren Generationen und reissen Lücken in die Familiengeschichte.

Die Hauptgeschichte wird von Originalzitaten – geschrieben während des zweiten Weltkrieges – und einem fiktiven Brief, der den Bogen ins Heute spannt, durchwoben. Die Musik verbindet diese verschiedenen Erzählebenen. Zum einen als atmosphärische, filmmusikalische Begleiterin der Texte, zum anderen durch stimmungsvolle Zwischenmusiken.

Das Stück verhandelt existenzielle Fragen:
„Was für eine Vorstellung machen wir uns von einem Menschen, von dem wir nur Teile einer Hinterlassenschaft haben?“
„Was passiert, wenn ein Mensch – sein Körper – einfach verschwindet?“
„Existieren mehrere Realitäten, Wahrheiten und Erfahrungen gleichzeitig?“
„Wie geht man mit dem Wundmal der Vergangenheit um?“