Payam Taghadossi über „musician-matching“ Plattformen und fliegende Notenblätter

Prima Volta: Payam, in welcher Formation (Duo / Trio / Orchester, etc.) spielst du am liebsten?
Payam Taghadossi: Grundvoraussetzung für die Spielfreude und den Erfolg eines Ensembles ist die Bildung einer Einheit. Zum einen bildet sich diese Einheit dann, wenn alle Mitglieder dieselbe musikalische Vorstellung, denselben Ausdruck und dieselbe Klanggebung verfolgen. Selbstverständlich sollte man sich auch menschlich vertragen, sprich „die Chemie sollte passen“. Um auf die Frage zurückzukomme: für mich gibt es keine Lieblingsformation, sondern je mehr Musiker auf der Bühne „am selben Strang ziehen“ umso schöner die Erfahrung.

PV: Bei Prima Volta spielst du im Quartett. Seid ihr in dieser Konstellation fix unterwegs oder stellt man die Formation je nach Konzertanfragen spontan zusammen?
PT: Unser Konzert bei Prima Volta ist nicht unser erstes Konzert in dieser Formation. Kennengelernt haben wir uns alle vor etwa 6 Jahren bei einem Orchesterprojekt. Erst kürzlich kam uns die Idee, auch im Quartett zusammen zu konzertieren. Da die einzelnen Musiker nicht gerade „um die Ecke wohnen“, gestaltet sich die Probenorganisation eher als schwierig. Nichtsdestotrotz genießen die Musiker des Quartett stets Priorität.

PV: Wie findet man überhaupt andere, gleichgesinnte und passende MusikerkollegInnen für eine Formation?
PT: Gleichgesinnte Musiker zu finden, gestaltet sich als enorme Herausforderung. Es ist ja leider nicht so, dass es eine „online musician-matching Plattform“ gibt. (Obwohl das doch eine tolle Idee wäre…) Wenn man Glück hat, laufen einem die passenden Musiker während des Studiums (z.B.: an der ZHdK) über den Weg. Dies war bei Romaine, Stefan und mir der Fall. Diese Vernetzung der Studenten an Hochschulen finde ich großartig und enorm wichtig.

PV: Was war das Schwierigste für dich bei der Vorbereitung für dieses Konzert?
PT: Da es eine pure Freude ist mit meinen Freunden musizieren zu dürfen, gestaltet sich die Probenarbeit an sich, definitv nicht als schwierig. Die wahre Herausforderung ist total banal – nämlich das Blättern wärend dem Spiel. Die Sätze gehen nahtlos ineinander über und der zweite ist besonders schnell. Normalerweise würde man sich mit Kopien weiterhelfen. Da dies die Länge des 2. Satzes nicht zulässt, bleibt einem nichts  übrig, als normal zu blättern. Dass die Noten beim blitzschnellen Blättern dann nicht vom Pult fliegen oder gar ganz zerrissen werden, das ist die Herausforderung.