Auf den Spuren der Klaviermusik: ein Gang durch die Jahrhunderte

„Was wäre Johann Sebastian Bach, wenn er heute noch leben würde?
Sicherlich einer der ältesten Komponisten!“

So salopp dieser kleine Komponistenwitz auch ist, er beinhaltet doch einen spannenden Kern. Denn die Pointe besteht in der Tatsache, dass  Johann Sebastian Bachs Lebzeit (1685 – 1750) in der er seine Kompositionen verfasste, bereits 300 Jahre zurückliegt. Er hinterliess uns, neben vielen anderen Kompositionen auch ein umfangreiches Werk für Klavier.

Man denke nur an die 15 Klavierkonzerte, das Klavierbüchlein für Anna Magdalena, das „Wohltemperierte Klavier“ mit seinen 48 Präludien und Fugen, die sechs Klavierpartiten, die Goldbergvariationen, etc. All diese Werke erklingen täglich rund um den Globus in den Konzertsälen und stehen in unzähligen hervorragenden Aufnahmen zur Verfügung. Dabei gab es zu Bachs Lebzeiten noch gar kein Klavier!

Das Klavier, wie wir es heute kennen, ist erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden. So selbstverständlich und vertraut uns also die Klavier-Kompositionen von Bach auch sind, entstanden sind sie im Original alle für Cembalo. Er hat sie nie auf einem Klavier gehört. Erst zu Zeiten von Franz Liszt (1811 – 1886) ist der uns heute bekannte Konzertflügel entstanden. Er ermöglichte durch seine neuartige Mechanik Spieltechniken, die Bach noch völlig unbekannt waren.

Was Bach wohl komponiert hätte, wenn er bereits ein modernes Klavier gehabt hätte? Im Prima Volta Konzert vom 9. Januar 2018 mit der Pianistin Lora-Evelin Vakova-Tarara begeben wir uns auf eine Reise durch die Klavierliteratur von Bach über Liszt bis Takemitsu. Dabei untersuchen wir die musikalischen Möglichkeiten und Spieltechniken, welche die Entwicklung des Instrumentes mit sich bringt. Freuen Sie sich auf einen Gang durch die Jahrhunderte, auf den Spuren der Klaviermusik.

Verfasst von Till Löffler